© Hidden Lines of Space

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    OUR HOUSE
    26. August - 21. Oktober 2018
    Grünfläche Kornträgergang, Höhe Hausnr. 12, 20355 Hamburg 

    „Hidden Lines of Space – Our House“ ist eine begehbare Skulptur im öffentlichen Raum in der Hamburger Neustadt. Sie nimmt Bezug auf gewesene und aktuelle Wohnungsgrundrisse vor Ort und verbindet diese mit anderen Raum- und Lebensformen. Erst prägen wir unsere Häuser, dann prägen unsere Häuser uns: als Individuum, ebenso wie als Teil von Wohngemeinschaften und Gesellschaften. Die impliziten Werte, Handlungsanweisungen und Machtverhältnisse, die sich in Wohnstrukturen transportieren, werden in vier künstlerischen Interventionen, einem Vortrag und einem Rundgang aufgegriffen.

    Kornträgergang, Hamburg 1928: Zwei Stuben, ein Flett, ein Gang davor – ein typischer Grundriss des am Kornträgergang und in der Hamburger Neustadt in Teilen noch bis in die 1930er Jahre vorhandenen Gängeviertels.

    Kornträgergang, Hamburg 1938: eine Grünfläche, kleine Bäume, eine Straße. Weiter hinten Kinder- und Elternzimmer, Küche, Badezimmer – ein Grundriss aus den aktuell dort vorhandenen Wohnblocks. Diese entstanden im Zuge von Viertelsanierungen, die Lücken und Freiräume in die alten Strukturen schlugen und die Klein- und Kleinstwohnungen als abgeschlossene Familien- und Individualeinheiten etablierten.

    Mit „Hidden Lines of Space – Our House“ werden alte und neue Wohnstruktur kurzzeitig (wieder) sichtbar. In der rund 50qm großen Skulptur, einer dreidimensional gewordenen Grundrisscollage mit unterschiedlichen Zonen, arrangieren sich  diese und weitere konkrete Grundrisstypen und Raumformen, wie z.B. eine küchenlose Wohnung aus derselben Zeit. Diese Bauform (das Einküchenhaus als Mehrfamilienhaus für Familien) wurde auch in Hamburg diskutiert, aber abgelehnt zugunsten des heute noch vorherrschenden Wohngrundrisses mit seinen zugehörigen gesellschaftlichen Vorstellungen.

    Zusammen mit den eintägigen künstlerischen Interventionen sowie einem Rundgang eröffnen sich Spiel- und Denkfiguren, die Anstoß geben, das Verhältnis zum (Wohn-)Raum als öffentliche Angelegenheit in den Blick zu nehmen:

    Das persönliche und private Leben in den „eigenen vier Wänden“ gilt zwar als Rückzug aus dem öffentlichen Leben, als selbstbestimmte und individuelle Daseinsform. Betrachtet man jedoch den Wohnungsbau und die politischen, sozialen und kulturellen Prinzipien, die sie prägen, relativiert sich diese Annahme. Spezifischen tradierten oder eben nicht tradierten Wohngrundrissen liegen bestimmte Werte zugrunde.

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    INTERVENTIONEN

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  2. Samstag, 29. September 2018, 17 - 20 Uhr


    Jochen Schmith Die Neue Harmonie

    Jochen Schmith fragen in ihrer Intervention nach dem gesellschaftlichen und industriellen Einfluss auf Lebensentwürfe und deren zugehörige Werteproduktion. „Wie etwas zu sein hat“, „wie man sein Leben zu leben hat“, was wichtig ist und was nicht: sind das unsere Vorstellungen oder durch Erziehung und Wirtschaft geprägte Sehnsüchte und Wünsche? Das Künstlerkollektiv setzt sich in seinen Installationen und Interventionen wiederkehrend mit der Verzahnung von ökonomischen und nicht-materiellen Werten auseinander. Jochen Schmith hinterfragt deren Produktion, aber auch die vermeintliche Harmonie, die in ihrer engen Verbindung entsteht.

    & Emma Waltraud Howes dreiküchenhaus: labour, ritual and civilization #2

    Zeitgleich zeigt Emma Waltraud Howes ein zweites Mal ihre Langzeitperformance.

     

  3. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    Freitag, 14. September 2018, 18 Uhr


    Oliver Bulas A Sensitive Message At The Beginning Of The Exhibition Will Ask Visitors To Both Enjoy And Respect The Objects On Display

    Oliver Bulas thematisiert in Texten, Performances und Ausstellungen Fragen von Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Räumen vor dem Hintergrund von Privatheit und Öffentlichkeit und wie diese Formen öffentlichen Handelns und die mit ihnen verbundenen Vorstellungen prägen.

    & Vortrag von Anna-Katharina Riedel und Rosanna Umbach (Kunstwissenschaftlerinnen)
    Körper im Quadrat – Un/Sichtbare Haus_Arbeit und die Architektur der Bewegung im
    Schöner Wohnen-Magazin

    Im Display Wohnzeitschrift begegnen uns ständig Didaktiken gesellschaftlichen (Wohn-)Handelns, die durch spezifische dem Medium immanente Zeigestrategien vermittelt werden. Die unterschiedliche Darstellung und An/Ordnung von Grundrissen im Raum der Zeitschrift sind immer wiederkehrender Teil dieser ästhetischen Strukturen. Wo werden zwischen den Zeilen und entlang der Grund_Riss_Linien (Geschlechter-)Differenzen aufgezeigt und Raum- und Körperkonzepte miteinander verknüpft? An welchen Stellen visualisieren sich Regeln und Reihenfolgen, nach denen sich Körper in bestimmten Weisen und Abläufen bewegen? In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen begegnen uns unter anderem normierte Vorstellungen des Wohnens und eine Architektur vergeschlechtlichter Arbeitsweisen. Anhand von exemplarischem Bildmaterial aus derSchöner Wohnen (1960-1999) befragen wir den in der Zeitschrift gezeigten und gezeichneten Wohnraum als Ausdruck des Gesellschaftlichen.

  4. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    Freitag, 7. September 2018, 17.30 - 21 Uhr
    Emma Waltraud Howes dreiküchenhaus: labour, ritual and civilization #1

    dreiküchenhaus | arbeit, ritual und zivilisation ist eine Performance, die drei verschiedene Wohnräume in Verbindung bringt: das historische Gängeviertel mit seinen schmalen Gassen und dicht gedrängten Lebensräumen, Einküchenhäuser (ein kurzlebiges Experiment, in dem Personal oder Bewohner für die ganze Gemeinschaft kochten) und einen unbestimmten, offenen Bereich.
    Die Performance erweckt diese drei Räume (drei Küchen) in den Variationen I, II und III zum Leben.

    Emma Waltraud Howes (CA/DE) arbeitet als Übersetzerin zwischen Bewegung und Form. Ihre multidisziplinären Arbeiten manifestieren sich als multiple Rekonfigurationen von Körper und Raum und basieren auf der Beobachtung von Gesten.

  5. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

    Sonntag, 9. September 2018, 17 Uhr
    Sylvia Necker Grundriss Gespräche am Kornträgergang

    Grundrisse sind für viele nicht entschlüssel- und lesbar. Und viel zu selten machen wir uns diese abstrakten und doch so konkreten Formen in der gebauten Umwelt klar. Dabei leitet uns der Stadtgrundriss durch unsere unmittelbare Wohnumbegebung und der Grundriss unserer Wohnung bestimmt Bewegungen, Radius und Leben in unseren vier Wänden.
    Im Rahmen der Grundriss Gespräche umkreisen wir in einem kurzen Rundgang zunächst das unmittelbare städtische Umfeld des Kornträgergangs, das von 1934 bis 1937 im Rahmen des Sanierungsgebiets Rademachergang komplett neu gestaltet wurde. Vergleiche mit anderen Sanierungsfällen und Wohnungsneubauten im Nationalsozialismus sollen helfen, den Stadtgrundriss und ihre gesellschaftlichen sowie ideologischen Funktionen zu entschlüsseln. Was soll die Straßenführung, die Platz- und Grünraumgestaltung, die Höfe und die GestaItung der Fassaden demonstrieren? Welche städtebaulichen und welche politischen Ideen lassen sich an diesem Sanierungsgebiet aus den 1930er Jahren ablesen?
    Vom Außenraum richten wir dann den Blick in den Innenraum: auf der Grünfläche Kornträgergang breiten wir verschiedene Grundrisse aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus. Auch hier geht es um die Frage, welche familien- und sozialpolitischen Ideen in diesen abstrakten Zeichnungen stecken. Nicht zuletzt sollen die Grundriss Gespräche dazu anregen, die uns umgegebenden Innen- und Außenräume der Stadt bewusster wahrzunehmen.

    Sylvia Necker, Dr. phil, Architekturhistorikerin, Kuratorin und Klangwerkerin. Arbeitet zu Stadt, Raum und Perspektive in unterschiedlichsten Zusammenhängen. Zuletzt Publikation zur Großen Bergstraße in Hamburg (2017) und zu Fußgängerzonen in BRD und DDR (2016); davor realisierte sie zwei Ausstellungen zum NS-Wohnungsbau in Linz (2012 und 2013); außerdem Dissertation zum Hamburger „Führerstadt“-Architekten Konstanty Gutschow (2012). Auch in den Soundarbeiten Neckers steht der Raum im Mittelpunkt.

  6. Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg
    www.hamburg.de/bkm