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Grundrisse (und Grundrisszeichnungen) enthalten spezifisch strukturierte Handlungsanweisungen für Bewegungen und Bewegungsabläufe. Sie bestimmen das Leben in ihnen und die enthaltenen Beziehungsverhältnisse, speichern Erinnerung und kulturelle Normierungen. Sie wirken auf das Individuum, auf Lebensgemeinschaften und Gesellschaften.
Das Interesse von Hidden Lines of Space gilt historischen Entwicklungen des Grundrisses und den enthaltenen Bedeutungsimplikationen, ihrem Wandel und ihrer Lesbarkeit, ebenso wie ihren Aus- und den gewünschten Einwirkungen. Zum Bespiel dem weiblichen Rollenverständnis und den Überlegungen zur Unterstützung der Emanzipation der Frau im beginnenden 20. Jahrhundert durch veränderte Raumstrukturen und deren nachfolgender Rezeption als Isolation. Es gilt der Darstellung von Raum im Grundriss, die einerseits funktional andererseits als freie künstlerische Konzeption und damit als Ausdruck und Zukunftsentwurf verstanden werden können. Welche Prinzipien und Proportionen stellen sie dar, welches Menschenbild entwerfen sie? Vor allem aber gilt unser Interesse den verschiedenen semantischen Nutzungen und Übersetzungen von Grundrissen in der Bildenden Kunst.
Hidden Lines of Space artikuliert Fragen und Rechercheanstöße in Salons, Ausstellungen und Publikationen, um die Wahrnehmung des Verhältnisses von Mensch und Raum zu schärfen.
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